Bayer AG kooperiert mit Twist Bioscience
Bayer kooperiert mit der kalifornischen Twist Bioscience um Zugang zu deren Phage-Display-Bibliotheken zu erhalten. In diesen ist eine über KI-Methoden entwickelte große Diversität an möglichen Antikörpermotiven enthalten. Twist Bioscience erhält erfolgsabhängige klinische und kommerzielle Meilensteinzahlungen von bis zu 188 Mio. US-Dollar sowie zusätzliche Lizenzgebühren.
Die Bayer AG hat mit der Twist Bioscience Corporation (San Francisco, USA) eine Forschungs-, Options- und Lizenzvereinbarung über bestimmte Antikörper geschlossen. Twist Bioscience bietet als Kerngeschäft hochwertige synthetische DNA auf Basis seiner In-Silico-Plattform an. Daraus hat das Unternehmen selbst auch eine Kombination von Bibliotheken von synthetischen Antikörpern gegen unterschiedlichste Zielstrukturen aufgebaut.
Twist Biosciences Sammlung synthetischer Antikörperbibliotheken, die so genannte „Library of Libraries“, ist auf spezifische Herausforderungen in der Antikörperwirkstoffentdeckung und -entwicklung zugeschnitten. Sie nutzt innovative strukturelle Merkmale, um ein breites Spektrum von Antikörper-Targets abzudecken und so die Erfolgswahrscheinlichkeit von Antikörper-Forschungsprogrammen in verschiedenen Indikationen und Schwerpunktbereichen zu erhöhen.
„Die Partnerschaft mit Twist Bioscience ist Teil unserer Strategie, bahnbrechende Innovationen voranzutreiben, die auf neuen wissenschaftlichen Ansätzen und Plattformtechnologien basieren“, sagte Dr. Jürgen Eckhardt, Mitglied des Executive Committee der Division Pharmaceuticals von Bayer und Leiter Business Development, Licensing & Open Innovation. „Die ‚Bibliothek der Bibliotheken‘ von Twist Biosciences ist optimal geeignet, um die Entdeckung von Medikamenten zu beschleunigen.“
Für Antikörper, die im Rahmen der Kooperation entdeckt und in die klinische Entwicklung überführt werden, erhält Twist Bioscience erfolgsabhängige klinische und kommerzielle Meilensteinzahlungen von bis zu 188 Mio. US-Dollar sowie Tantiemen auf Produktverkäufe. Im Gegenzug erhält Bayer die exklusiven Rechte zur weltweiten Vermarktung der Antikörper.
Bei Phage-Display und großer Antikörpervielfalt aus einer Technologieplattform heraus mögen historisch bewanderte Branchenkenner an die Martinsrieder Firma Morphosys denken. Diese hatte auch tatsächlich vor Jahren mit Bayer ähnliche Partnerschaften aus der HuCal-Antikörperbibliothek etabliert und in die klinische Entwicklung bringen können. Doch keines dieser Projekte war schließlich von Erfolg gekrönt, mittlerweile hat Morphosys die Antikörper-Historie mehr oder weniger hinter sich gelassen.
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